Bevor wir über Abgabepreise reden, hier noch ein paar Erläuterungen vorab. Um alle rechtlichen Vorgaben zu erfüllen und darüber hinaus eine hohe Produktqualität zu erreichen – wir wollen nur ECHT gutes KRAUT anbieten – sind enorme Einmalkosten und hohe Investitionen zu stemmen. Leider sind auch die steuerrechtlichen Regelungen noch nicht klar: muss auf den Abgabepreis von Cannabis Mehrwertsteuer aufgeschlagen werden oder nicht. Dies prüfen wir zurzeit noch mit einem Steuerberater.
Jeder kann in etwa abschätzen, was das „Home Growing“ kostet. Wenn Ihr die reinen Materialkosten nehmt für Samen oder Stecklinge, Erde, Dünger usw. und ein kleines Zelt mit einer Lampe einrichtet, dann sind die Kosten natürlich relativ überschaubar. Für einen großen Anbau benötigt es jedoch sehr viel professionelles Equipment, um den manuellen Aufwand so gering wie möglich zu halten. Denn unser gutes Kraut mag es kuschelig warm und relativ feucht, benötigt extrem viel Licht, gute Nährstoffe, ausreichend Wasser und die Plantage muss natürlich vor Schädlingen und Krankheiten beschützt werden. Deshalb planen wir eine Schleuse und Schutzanzüge für Grow-Mitglieder, damit keine Schädlinge eingeschleppt werden. Aber die liebevolle Pflege der Pflanzen wird beim Home-Growing natürlich meist ‚vergessen‘, weil es ja auch Spaß macht und es um höchstens drei Pflanzen geht. Eine Plantage muß aber professionell bewirtschaftet und täglich versorgt und kontrolliert werden.
Ganz zu schweigen von den Energiekosten, Mieten, Mitarbeiterentlohnung, Verwaltung, Software und und und. Letztlich sind jedoch die gesetzlichen Auflagen und insbesondere der Wille des Gesetzgebers, eine Kommerzialisierung zu verhindern, die wahren Kostentreiber! Könnten sich mehrere Anbauvereine gemeinsam Flächen und Dienstleistungen teilen; wären effiziente Abläufe genehmigungsfähig und gäbe es weniger Bürokratie, dann ließen sich auch die Kosten spürbar senken.
Falls auf die Abgabepreise die deutsche Mehrwertsteuer in Höhe von 19% fällig wird, planen wir, den Abgabepreis pro Gramm aufzuteilen in eine monatliche Fixkostenpauschale plus den monatlichen Paketpreis für die gebuchte Menge Cannabis. Auf die Pauschale wird keine Mehrwertsteuer fällig, sondern nur auf den Paketpreis. Damit wird der Preis durch die Mehrwertsteuer nicht so stark steigen. Näheres dazu mehr, sobald wir Klarheit haben. Aber falls der Staat die Steuerkrake auch hier rausholt, dann wird das für alle (!) Clubs einheitlich gelten, dann seid Ihr bei uns nicht schlechter, eher besser gestellt.